Der Klassiker der Spionageromane als Hörbuch: »Der Geheimagent« von Joseph Conrad bei Der Audio Verlag
Joseph Conrads Roman »Der Geheimagent« ist einer der Grundsteine für den modernen Spionageroman. Die verzwickte Geschichte um Adolf Verlocs Doppelleben als Mitglied einer anarchistischen Untergrundorganisation und Informant für eine Botschaft produzierte der MDR 2004 als gekürzte Lesung mit Jürgen Holtz. In der Reihe »Große Werke. Große Stimmen.« ist die Lesung als Hörbuch auf 1 mp3-CD bei Der Audio Verlag erhältlich.
Ein Geheimagent fliegt auf
1886 im Londoner Soho: Adolf Verloc führt nach außen hin ein eher gemächliches Leben mit Frau Winnie und ihrem geistig behinderten Bruder Stevie. Er finanziert sich durch den Verkauf von Pornos und Nippes, den er in einem kleinen Laden betreibt. Doch fern von der Ladentheke und hinter dem Rücken seiner Frau versorgt Verloc eine Botschaft gegen Bezahlung mit Informationen über die Aktivitäten einer anarchistische Untergrundgruppe, der er selbst angehört. Sein Doppelleben fängt an kompliziert zu werden, als der neue Sekretär der Botschaft nicht nur Informationen, sondern auch Taten von Adolf Verloc sehen will. Sein Auftrag: ein Anschlag auf das Greenwich Observatorium, den Ort, der als Durchlaufpunkt des Nullmeridians für die Festlegung der Längengerade genutzt wurde. Verlocs Ausführung der Mission hat dramatische Konsequenzen: Versehentlich löst Stevie die Bombe aus und stirbt an Ort und Stelle. Es ist nur eine Frage der Zeit bis Winnie herausfindet, dass ihr Mann an dem Tod ihres Bruders mitverantwortlich ist und sie die Geschehnisse selbst in die Hand nimmt, die sich immer tragischer zuspitzen.
Joseph Conrad: Vom Seefahrer zum Schriftsteller
Seinen Spionageroman »Der Geheimagent« veröffentlichte Joseph Conrad 1907, knapp fünf Jahre nach seinem bekannten Werk »Das Herz der Finsternis«. Geboren 1857 in der Ukraine als Sohn polnischer Eltern zog er später nach Marseille, und wanderte schließlich nach England aus. Er fuhr zur See, erkrankte aber 1890 an einem chronischen Fieber und musste an Land gebracht werden. Hier begann Conrads schriftstellerische Laufbahn. Wie auch andere seiner Romane wurde »Der Geheimagent« später verfilmt. Alfred Hitchcock produzierte 1936 mit »Sabotage« die erste Verfilmung des Romans. Sechzig Jahre später setzte Christopher Hampton (Drehbuchautor zu u. a. »Abbitte« und »Eine dunkle Begierde«) den Roman »Der Geheimagent« unter demselben Titel filmisch um.
»Große Werke. Große Stimmen.«: die gekürzte Lesung vom MDR mit Jürgen Holtz bei Der Audio Verlag
Als Titelträger der ARD-Serie »Motzki« ist Jürgen Holtz in den 1990er Jahren dem Fernsehpublikum bekannt geworden. Der 1932 in Berlin geborene Schauspieler wirkte in vielen Theaterproduktionen und auch Kinofilmen wie »Good Bye, Lenin!« mit. Im DAV-Programm ist er in dem Deutschlandradio-Feature »Begegnung mit einem Mörder. Die vielen Gesichter des Adolf Eichmann« zu hören.