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DAV gewinnt 2x den »Deutschen Hörbuchpreis 2023«

DAV gewinnt 2x den »Deutschen Hörbuchpreis 2023«

(Foto v.l.n.r. Amadeus Gerlach, Geschäftsführung DAV, Katrin Machulik, Programmleitung Erwachsenenhörbuch, © WDR/Ben Knabe)

Wir freuen uns – aus zehn nominierten Titeln der Longlist und fünf nominierten Titeln der Shortlist haben es diese beiden Titel aufs Siegertreppchen geschafft!

Gewinner in der Kategorie:

Bestes Hörspiel: Bonjour tristesse

Jurybegründung:

Ein Hörspiel wie ein Urlaub am Meer, als Tage am Strand noch eine exklusive Verheißung waren. Sofort taucht man ein in diese Idylle an der Cote d’Azur, in der die siebzehnjährige Cecile und ihr Vater das leichte Leben zelebrieren. Draußen rauscht das Meer unter der prallen Sonne, in der Ferienvilla klirren die Eiswürfel im Glas. Und genau dazwischen, zwischen Hitze und Kälte, auch emotional, entfaltet Regisseur UIrich Lampen das Hörspiel „Bonjour Tristesse“. Denn Cecile will sich nicht durch Konventionen einschränken lassen, andererseits strebt sie eventuell eine konventionelle Karriere an. Für dieses Einerseits, Andererseits findet Ulrich Lampen Dialoge, die alles in der Schwebe halten, kein Wort zu viel, ein Halbsatz ist oft mehr als genug. Auch dank der Stimmen von Elisa Schlott und Michael Rotschopf. Das Hörspiel wirkt auch deshalb so lebensnah und überzeugend, weil jede Figur mit ihren Sehnsüchten ernst genommen wird. Und weil ihm die Jazzklänge von Jörg-Achim Keller Schwung und Flair geben, wenn alles gesagt ist.

Das besondere Hörbuch (Beste verlegerische Leistung):

Die Nibelungen-Hörspiele (Rheingold, Walküre, Siegfried, Götterdämmerung)

Jurybegründung:

Was passiert, wenn man das wagnersche Wagalaweia der wuchtigen Wortmöbel, die die Haltlosigkeit des Handlungsgerüstes verstellen, einfach weglässt und die stabgereimten Stolpersteine streicht? Kurz wenn man auf die leckende Lohe lockender Lust verzichtet und stattdessen das Libretto in ein modernes Hochdeutsch übersetzt? Dann wird aus Wagners 16-stündigem Opernzyklus „Der Ring des Nibelungen“ ein 5-stündiges Fantasy-Hörspiel, wie in der Abschiedsinszenierung der Dramaturgin und Regisseurin Regine Ahrem für den Rundfunk Berlin Brandenburg.
Spielfreudig besetzt mit Lars Rudolph als Zwergenkönig Alberich, Bernhard Schütz als Wotan, den „Herrn der Verträge“ und Dimitrij Schaad als Siegfried geht die Sache für die wechselnden Herren des Rings eher schlecht aus, während die naturverbundenen Frauen Bibiana Beglau als Brünhilde, Martina Gedeck als Fricka, Kathrin Angerer als Freia und Regina Lemnitz als Erda die Welten im Gleichgewicht halten müssen. Leitmotive aus dem „Ring“ wurden durch die Kompositionen von Felix Raffel ebenso ins akustische Breitwandformat versetzt, wie die Inszenierung in Kunstkopfstereophonie eine räumliche Erfahrung in 3D-Audio ermöglicht. Das hebt das Hörspiel formal wie inhaltlich auf die Höhe der Zeit.

Die Bekanntgabe der finalen Preisträger:innen erfolgte live in der Preisverleihungssendung auf WDR 5 am Dienstag, 28. Februar 2023.

Alle Preisträger und Infos zum Deutschen Hörbuchpreis 2023 finden Sie hier.

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Bild des Hörspiel Cover