»Brief an meine Mutter« von Georges Simenon als ungekürzte Lesung bei Der Audio Verlag
In einer der größten Hörbuch-Editionen aller Zeiten erscheinen bei DAV seit September 2018 nach und nach alle großen Werke von Georges Simenon als Hörbücher. Dabei sind nicht nur alle 75 Maigret-Romane in der »Edition Simenon« enthalten, auch zahlreiche Romane und autobiographische Schriften des belgischen Autors werden hörbar gemacht. In »Brief an meine Mutter« wendet sich Simenon nach dem Tod seiner Mutter in einem Brief an diese und versucht, das schwierige Verhältnis der beiden aufzuarbeiten. Ein ergreifender und persönlicher Einblick in die Biographie und die Gedankenwelt des Autors, als Hörbuch meisterhaft eingelesen von Ulrich Noethen.
»Erlangt man, wenn man weiß, dass man bald gehen muss, eine Klarheit, wie man sie vorher nicht kannte?«
Im Dezember 1970 verbrachte Georges Simenon die letzten Tage vor ihrem Tod am Sterbebett seiner Mutter Henriette Brüll. Rund dreieinhalb Jahre später bringt er alles zu Papier, was zu Lebzeiten der Mutter unausgesprochen blieb. Warum war das Verhältnis zwischen Mutter und Sohn seit jeher nie von Herzlichkeit, sondern vielmehr von Gleichgültigkeit geprägt? Waren die beiden jemals ehrlich zueinander? Und nicht zuletzt: Welches Leben und welche prägenden Erfahrungen stecken hinter der verbitterten Frau, die ihrem eigenen Sohn bis zum Tod mit Misstrauen begegnete? Eindrucksvoll und sprachgewaltig arbeitet Simenon das Verhältnis zu seiner Mutter auf und führt dabei auch durch lebendige Erinnerungen seiner eigenen Vergangenheit.
Die ungekürzte Lesung mit Ulrich Noethen
Ulrich Noethen vertont Simenons Werk mit einer Eindringlichkeit, die den Hörern der ungekürzten Lesung vom ersten Moment an unter die Haut geht. Ehrlich und bewegt klingt die Stimme, die er dem über 70-jährigen Simenon verleiht und mit ihr Gedanken zum Ausdruck bringt, die noch lange nachhallen. Das Hörbuch von »Brief an meine Mutter« umfasst 2 CDs, ist bei DAV erhältlich und enthält im Booklet einen Text von Arnon Grünberg, in dem er einen Vergleich zwischen Simenons Text und Franz Kafkas »Brief an den Vater« anstellt: »Simenons Brief ist geradezu eine Aufforderung, sich mit dem seines Prager Kollegen zu beschäftigen, eigentlich schon ab der ersten Zeile. Was viel über Simenons schriftstellerische Qualität aussagt.«