John Williams‘ Roman »Butcher’s Crossing« – Der große Traum vom Wilden Westen
Obwohl John Williams 1973 für seinen vierten und letzten Roman »Augustus« mit dem National Book Award for Fiction ausgezeichnet worden war, wurde der Autor zu Lebzeiten ansonsten von der Kritik weitgehend ignoriert. Sein Ruhm kam denkbar spät: 2006, über ein Jahrzehnt nach seinem Tod, erschien die Neuausgabe seines erstmals 1965 veröffentlichen Romans »Stoner« in der Buchreihe »The New York Review of Books Classics«. Seit dieser fulminanten Wiederentdeckung, seinem großen internationalen Erfolg, zählt John Williams zu den literarischen Ikonen der amerikanischen Moderne.
Auch sein Western »Butcher’s Crossing« – ursprünglich 1960 veröffentlicht – bekam nun endlich die verdiente Aufmerksamkeit von Lesern und Kritikern gleichermaßen. John Williams Geschichte über den Studenten William Andrews, der Harvard den Rücken kehrt, um im Wilden Westen sein Glück zu versuchen, ist bei DAV in Kooperation mit dem RBB als Lesung auf 7 CDs erschienen – eindringlich und spannungsreich gelesen von Ausnahmeschauspieler Johann von Bülow.
Das Hörbuch »Butcher’s Crossing«: Aufbruch ins Ungewisse
Kurz nachdem William Andrews in Butcher’s Crossing, einer Westernstadt im Nirgendwo, eingetroffen ist, begibt er sich mit drei weiteren Männern auf eine abenteuerliche Büffeljagd, die das Ausmaß vergleichbarer Vorhaben bei weitem übersteigt. Geplant ist ein mehrwöchiger Ritt voller Gefahren in die Berge von Colorado. Miller, der Kopf der Gruppe, hat dort in einem Tal vor zehn Jahren eine riesige Büffelherde entdeckt und seitdem vorgehabt, zurückzukehren, um sie zu jagen.
Blutrausch in den Colorado Mountains
Nach vielen Strapazen und halb verdurstet erreichen die Männer das besagte Tal und treffen dort tatsächlich auf eine gigantische Büffelherde. Von nun an ist jeder einzelne Tag vom Töten und Häuten der Büffel bestimmt, die sie gleich zu Tausenden erlegen. William Andrews lernt, wie man die großen Tiere effizient häutet, und arbeitet oft die ganze Nacht durch, bis sich riesige Stapel von Büffelhäuten im Lager der Männer türmen. Doch obwohl sie schon mehr Häute erjagt haben als sie mitnehmen können, verpassen sie es, das Tal noch vor Wintereinbruch zu verlassen.
Nur knapp überleben William Andrews, Miller und ihre Begleiter einen schweren Schneesturm und überwintern nur mit dem Nötigsten ausgestattet und von der Außenwelt isoliert in der Natur. Als sie im darauffolgenden Frühjahr das Tal endlich verlassen können, ist keiner von ihnen mehr derselbe und auch in Butcher’s Crossing erwarten sie endgültige Veränderungen, die alles in Frage stellen, an was die Männer geglaubt und für das sie gekämpft haben.
John Williams‘ »Butcher’s Crossing« als Hörbuch bei Der Audio Verlag in Koproduktion mit dem RBB
Johann von Bülow ist ein deutscher Theater- und Filmschauspieler, bekannt durch zahlreiche Kinorollen – beispielsweise in »Kokowääh« und »Labyrinth des Schweigens« – sowie Fernsehauftritte, u.a. in den Serien »Tatort« und »Mord mit Aussicht«. Das Hörbuch zu John Williams‘ Westernroman »Butcher’s Crossing«, das in Kooperation mit dem RBB entstand, ist die erste Lesung von Johann von Bülow für Der Audio Verlag. Mit »Butcher’s Crossing« und »Stoner« (Lesung mit Burghart Klaußner) hat DAV bereits zwei herausragende Romane von John Williams als Hörbücher im Programm.