»Dostojewski – Die große Hörspiel-Edition« bei Der Audio Verlag
Der große russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski hat mit seinen vielfältigen Werken die Weltliteratur geprägt. In zahlreichen Romanen, Novellen und Erzählungen blickt er unverhohlen auf den Grund der menschlichen Psyche – mal humorvoll, mal düster und grotesk. Und zeichnet dabei stets ein eindrucksvolles Porträt der russischen Gesellschaft, die sich im 19. Jahrhundert im Umbruch zur Moderne befindet. Anlässlich seines 200. Geburtstags erscheint bei Der Audio Verlag »Dostojewski – Die große Hörspiel-Edition«. Sie versammelt neun der beeindruckendsten Werke von Fjodor Dostojewski in einer Hörspiel-Box, meisterhaft inszeniert von SWR, WDR, NDR, RBB, MDR und HR. Ein Muss für Liebhaber großer Klassiker, brillant vertont von Ignaz Kirchner, Eva Garg, Leslie Malton und vielen anderen.
»Dostojewski – Die große Hörspiel-Edition« enthält folgende Hörspiele auf insgesamt 10 CDs:
»Die Sanfte« (SWR 1994)
Ein Pfandleiher blickt im Monolog auf seine enttäuschende Lebensgeschichte: Ehrlos aus dem Militär entlassen, eröffnet er ein Pfandleihgeschäft und nimmt ein hilfesuchendes 16-jähriges Mädchen zur Frau. Doch die Ehe entwickelt sich zur Tragödie und endet im Selbstmord der jungen Frau. Während der Pfandleiher sein Schicksal zu ergründen versucht, lässt das Hörspiel auch »Die Sanfte« selbst zu Wort kommen und verwebt geschickt die Perspektiven der beiden Gescheiterten.
»Gesellschaftsspiel« (rbb 1995)
Vor einem Mietshaus in Sankt Petersburg kommen zwei Herren ins Gespräch. Der eine weiß um die Untreue seiner Ehefrau und vermutet sie hier bei ihrem Liebhaber, der andere belauert seine Geliebte, um ihr mit einem Nebenbuhler auf die Schliche zu kommen. Dabei handelt es sich um die gleiche Frau – die ihre leichtgläubigen Männer geschickt in ein turbulentes »Gesellschaftsspiel« verstrickt.
»Im Untergrund« (WDR 1980)
Eine düstere und gesellschaftskritische Charakterstudie: Am Rande von Sankt Petersburg fristet in einer düsteren Kellerwohnung der ehemalige Beamte K. sein Dasein. Zynisch und voller Abscheu blickt Dostojewskis Antiheld auf die verkommene Gesellschaft und sein eigenes, berufliches wie zwischenmenschliches, Versagen. Zwischen Rachsucht und Selbsthass lässt er ein schonungsloses Selbstporträt entstehen, das die Abgründe der menschlichen Psyche offenbart.
»Iwan Matwejewitsch und das Krokodil« (SWR 1959)
Dostojewskis scharfsinnige Satire auf den Kapitalismus: Iwan Matwejewitsch wird vor den Augen seiner Frau vom Riesenkrokodil eines Schaustellers verschluckt. Während sie den Schausteller drängt, das Krokodil sofort aufzuschlitzen, droht der mit einer Anklage. Und dann schaltet sich plötzlich aus dem Leib des Krokodils Matwejewitsch selbst mit in die Diskussion ein…
»Weiße Nächte« (WDR 1957)
Nacht für Nacht trifft Michael Nastjenka an einer Brücke in Sankt Petersburg. Er verliebt sich in die schöne Unbekannte – und wird bitter enttäuscht, als Nastjenka gesteht, dass sie am Treffpunkt auf die langersehnte Rückkehr ihres Verlobten wartet. Als dieser in der vierten Nacht tatsächlich auftaucht, muss die junge Frau sich entscheiden.
»Raskolnikow« (rbb 1958)
»Raskolnikow« oder «Schuld und Sühne« ist Dostojewskis wohl berühmtester Roman: Der arme aber hochintelligente Jurastudent Raskolnikow spinnt sich das ethische Konzept vom »erlaubten Mord« zusammen und setzt es schließlich in die Tat um: Er ermordet die Pfandleiherin Aljona Iwanowa. Seine Täterschaft bleibt unentdeckt, doch er zerbricht an seinen Schuldgefühlen… Ein Meisterwerk, fesselnd inszeniert vom rbb!
Der Spieler (SWR 2004)
Der Hauslehrer Aleksej Iwanowitsch will seinem spielsüchtigen Hausherren, einem russischen General, aus den Schulden helfen und begibt sich ins Casino. Er hofft dadurch, auch dessen Stieftochter Polina für sich zu gewinnen, in die er unsterblich verliebt ist, die ihn jedoch bislang nur mit Verachtung straft. Tatsächlich macht Aleksej am Roulette-Tisch das große Geld – doch seine Liebe zu Polina weicht immer mehr einer unstillbaren Gewinnsucht.
Die Abenteuer des Herrn Goljadkin (NDR 1992)
Dostojewskis berühmte Groteske »Der Doppelgänger« als Hörspiel vom NDR: Der zurückhaltende Beamte Herr Goljadkin begegnet seinem Doppelgänger, einem kühnen, jüngeren Abbild seiner selbst. Die beiden schließen Freundschaft – bis »Der Andere« Goljadkin immer weiter aus seinem eigenen Leben verdrängt. Es kommt zum Zweikampf und schließlich bleibt Goljadkin nichts anderes als zu kapitulieren…
Der Großinquisitor (MDR/HR 1993)
Die Brüder Karamsow könnten unterschiedlicher nicht sein: Aljoscha ist ein sanftmütiger Mönch, Iwan verbitterter Atheist. Um seinem jüngeren Bruder die Augen zu öffnen, ersinnt Iwan die Geschichte des Großinquisitors: Einem Kardinal, der den Messias selbst als Ketzer ins Verlies stecken lässt. Eins der meistdiskutierten Werke Dostojewskis fesselnd inszeniert von MDR und HR.
Die Klassiker von Fjodor Dostojewski als Hörspiele mit Ignaz Kirchner, Eva Garg, Leslie Malton und vielen anderen
Große Werke, große Stimmen: Leslie Malton ist bei DAV bereits in mehreren Hörbüchern (unter anderem in »Der dressierte Mann« von Esther Vilar) zu hören, Eva Garg hat zuletzt Christa Wolfs »Was bleibt« vertont und der preisgekrönte Theater- und Filmschauspieler Ignaz Kirchner erweckt »Die Abenteuer des Herrn Goljadkin« auf ganz eigene Weise zum Leben. Gemeinsam mit vielen anderen Sprecher:innen haben sie die großen Klassiker von Fjodor Dostojewski als Hörspiele in die Gegenwart geholt. »Dostojewski – Die große Hörspiel-Edition« ist bei DAV erhältlich.