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Briefe aus der Hölle. Die Auf­zeichnungen des jüdischen Sonder­kommandos Auschwitz

Hörspiel mit Wolfram Koch, Robert Gallinowski, Martin Engler

20,00 €

Unverbindliche Preisempfehlung für die CD-Ausgabe

1 H 37 MIN
2 CDs
FORMAT Hörspiel
GENRE Literatur, Sachbücher
ISBN 978-3-7424-2306-1
VERÖFFENTLICHUNG 12.01.22
UVP 20,00 €
ÜBERSETZUNG Roman Richter

Pavel Polians und Andreas Weisers »Briefe aus der Hölle. Die Aufzeichnungen des jüdischen Sonderkommandos Auschwitz« als Hörspiel bei Der Audio Verlag

Im Januar 1945 befreite die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz. Über eine Million Menschen wurde dort von den Nationalsozialisten umgebracht. Das Hörspiel »Briefe aus der Hölle« von Andreas Weiser basiert auf den erstmals restaurierten Texten der Mitglieder des Sonderkommandos in Auschwitz- Birkenau, die gezwungen wurden, bei dem Massenmord in den Krematorien mitzuhelfen. Dass einige von ihnen den Drang verspürten, schriftliche Zeugnisse des Grauens zu verfassen, ist von erschütternder Menschlichkeit. Im Angesicht des fast sicheren Todes wollten sie nur eins: der Nachwelt berichten, was geschah.

»Das Geheimnis der Versöhnung heißt Erinnerung«

Die von Pavel Polian herausgegebenen Notizen und Briefe von sechs Angehörigen des Sonderkommandos, darunter Marcel Nadjari, Salmen Gradowski und Lejb Langfuß, sind unerlässlich für das Verständnis und die historische Aufarbeitung des Massenmordes in Auschwitz. Der Horror des Vernichtungslagers, das Grauen vor sich Selbst und der verzweifelte Kampf um die Wahrung der eigenen Menschenwürde kommen in diesen Berichten deutlich zum Ausdruck. Sie zeugen von der Todesangst der Verfasser und dem unbedingten Willen, die ungeheuerlichen Geschehnisse von Auschwitz als Mahnung für die Nachwelt festzuhalten.

Eine eindringliche Vertonung wichtiger historischer Zeugnisse

Andreas Weiser hat den Opfern mit dem Hörspiel »Briefe aus der Hölle« eine Stimme gegeben und mit zahlreichen bekannten Sprechern wie Wolfram Koch, Robert Gallinowski und Martin Engler eindrucksvoll vertont. Die HR2-Kultur-Produktion ist bei DAV erhältlich und umfasst 2 CDs.

»Wie Menschen gequält und ihrer ureigenen Seelenkräfte beraubt wurden, erleben wir durch ein Hörstück, das auf Augenzeugenberichten von Mitgliedern des jüdischen ›Sonderkommandos Auschwitz‹ beruht. Als Basis dienen aufgefundene Briefe mit erschütternden Beobachtungen, die sie angesichts des Grauens festhielten und verstecken konnten. Als vorgetragene Zeitdokumente bilden sie ein akustisches Vermächtnis für die Nachwelt. Schrille, quälende Hintergrundgeräusche und Dissonanzen intensivieren den Schrecken. Ein eindringlicher akustischer Stolperstein!«

Auf der Shortlist des ›Deutschen Hörbuchpreises 2023‹, aus der Jurybegründung

»Es ist 77 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz eine unverzichtbare Produktion wider das Vergessen. Die Dokumente, aus denen immer auch die Angst spricht, dass man ihnen angesichts der unfassbaren Gräuel nicht glaubt, werden […]  ohne jede Effekthascherei gelesen, ruhig und sachlich.«

Süddeutsche Zeitung, Florian Welle, 15.03.2022

»Dieses Hörspiel darf niemanden kalt lassen. Jeder sollte es hören, auch wenn es nichts für schwache Nerven ist. […] Es entsteht nie der Eindruck von Voyeurismus. Die Hörspielumsetzung ist schonungslos authentisch und strahlt dabei eine pietätvolle Wärme für die Leiden der Opfer aus. Und so ist dies ein ganz wichtiges Zeitdokument, ein akustisches Mahnmal, letztlich gegen jegliche Form von Faschismus.«

Deutschlandfunk Kultur, Andi Hörmann, 10.01.2022

»Meist sehr zurückhaltend, meidet es den Schmalz, der das Stück unhörbar machen würde, erdet es das Stück sogar. Etwas Neues über das Pathos lernen wir dabei auch. Manchmal steckt es in den Aufzeichnungen selbst, den heimlich geschriebenen, unter Asche versteckten. […] So erscheint das Pathos als der letzte Funke menschlicher Hoffnung, der erst verlöscht, wenn der Mensch ermordet worden ist.«

CICERO, Klaus Ungerer, 24.02.2022

»Ihre Texte spiegeln das Grauen des Holocaust. Und das Grauen vor sich selbst […] Ihre Briefe […] sind wichtige Zeitdokumente. Erschütternd.«

HÖRZU, Annette Waldmann, 18.02.2022

»Dieses Hörspiel ist eine Zumutung, aber eine notwendige […] Regisseur und Komponist Andreas Weiser lässt die Sprecher […] zurückhaltend agieren vor einem geräuschhaften Soundtrack, der die in den Texten spürbare permanente Bedrohung noch subtil verstärkt. […] ›Briefe aus der Hölle‹ ist meisterhaft inszeniert und kann dennoch das Grauen […] nur andeuten.«

BR24/Bayern2 Favoriten, Hörbuch der Woche, Bernhard Jugel, 25.01.2022

»Diese Texte brauchen kein irgendwie verstärkendes Pathos und sie brauchen auch keine Inszenierung. Jeder Satz ist hier erschreckende und immer noch unfassbare Botschaft für sich. […] Es geht hier um das Nackte und Elementare, um die Frage von Mensch-sein oder Nicht-Mensch-sein.«

MDR Kultur, Jörg Schieke, 24.01.2022

»Die Wucht ihrer Botschaft, ihre detaillierte Beschreibung des Massenmordes, […] der dringende Wunsch, dass ein Mensch in Freiheit, also ich, ihre Worte lesen und eine Träne vergießen möge, haben tiefe Kraft. […] vor allem aber geben die Sprecherstimmen das vielstimmige Orchester des Grauens.«

Passauer Neue Presse, Sabine Busch-Frank, 01.03.2022

»Hier sollte nicht in erster Linie ein Kunstwerk geschaffen werden, sondern die heutigen Menschen sollen informiert werden über das, was damals geschehen ist und das ist auch sehr im Sinne derjenigen, die die Kassiber geschrieben haben. […] sehr detailgetreue, grausige Schilderungen.«

hr2 Kulturzeit, Dorothee Meyer-Kahrweg, 22.01.2022

»Der Schrecken des Holocaust kam so auch 80 Jahre nach den schrecklichen Ereignissen ganz nah an die Zuhörenden heran. Es waren wirklich ›Briefe aus der Hölle‹, die man zu hören bekam.«

Märkische Allgemeine - Prignitz-Kurier, Bernd Atzenroth, 31.01.2022

»Die Texte hatten ihre Autoren an verschiedenen Orten innerhalb des KZs versteckt. Bis auf einen überlebten die Verfasser die Hölle, die sie hautnah schildern, nicht, doch ihre Texte sind ein Vermächtnis für die Nachwelt.«

DAMALS - Das Magazin für Geschichte, Heike Talkenberger, 01.04.2022

»Das Hörspiel […] ist kein effektheischender Mitleidsporno, keine Kunst auf dem Rücken der Opfer, sondern rahmt beim allem Schrecken und aller formulierten Grausamkeit das Wiedergegebene in einen stimmigen und auch einfühlsamen Kontext ein. Unschön und schwer zu ertragen ist es aber allemal – gut so.«

thelittlequeerreview.de, Hans Siglbauer, 27.01.2022

»Sparsam von Musik untermalt wurden die Erinnerung der Häftlinge in der Hörspielfassung von Andreas Weiser erlebbar.«

Brandenburger Allgemeine - Der Prignitzer, Ronald Ufer, 31.01.2022

»Polian hat den Zeugen der ›Residenz des Todes‹ ein Denkmal gesetzt.«

der Freitag

»Weiser gibt den sinnlos Verstorbenen akustisch vernehmbare Stimmen, die sich beim Hörer eindrucksvoll festsetzen. […] Zartbesaitete Mitmenschen sollten es sich gut überlegen, ob sie sich diese Schilderungen tatsächlich zu Gemüte führen. ›Briefe aus der Hölle‹ liefert Informationen und Details, die weit über das meiste hinausgehen, was in der Aufarbeitung der deutschen Geschichte und des Holocaust bisher gehört und gesehen wurde.«

literaturmarkt.info, Christoph Mahnel, 07.03.2022

Wolfram Koch

Zur Sprecher:innen-Seite

Wolfram Koch, geboren 1962 in Paris, ermittelt seit 2015 als »Tatort«-Kommissar seiner Heimatstadt Frankfurt. 2013 wurde er mit dem SNCGI Award als »Bester europäischer Schauspieler« ausgezeichnet. Zuletzt erhielt er 2017 den Grimme-Preis für seine Hauptrolle in »Dead Man Working«.

Robert Gallinowski

Zur Sprecher:innen-Seite

Robert Gallinowski, geboren 1969 in Aachen, ist Schauspieler, Hörspielsprecher, und Künstler. Er stand bereits auf zahlreichen deutschen Bühnen, vom Theater Bonn über das Bayerische Staatsschauspiel bis hin zum Berliner Ensemble. Er war in mehreren Folgen des »Tatort« und der »SOKO«-Reihe zu sehen und ist regelmäßig in Hörspielproduktionen zu hören.

Neuigkeiten

13. Dezember 2022

DAV steht mit 5 Titeln auf der Shortlist des »Deutschen Hörbuchpreises 2023«

Wir freuen uns – aus unseren 10 nominierten Titeln der Longlist haben es diese 5 Nominierten auf die Shortlist geschafft! Die Bekanntgabe der finalen Preisträger:innen erfolgt dann in der Preisverleihungssendung auf WDR 5 am Dienstag, 28. Februar 2023. Beste Interpretin: Meike Rötzer (Vielleicht Esther) Aus der Jurybegründung: Offene Fragen und Widersprüche begleiten Meike Rötzer alias ...


30. November 2022

DAV steht mit 10 Titeln auf der Longlist des »Deutschen Hörbuchpreises 2023«

DAV steht mit 10 Titeln auf der Longlist des »Deutschen Hörbuchpreises 2023«! Aus insgesamt 351 eingereichten Produktionen haben die Juror:innen eine Vorauswahl getroffen, die im weiteren Verlauf Grundlage der Nominierungsentscheidung ist. Die Nominierten (Shortlist) werden voraussichtlich am 13. Dezember 2022 veröffentlicht. Die Bekanntgabe der Preisträger:innen erfolgt in der Preisverleihungssendung auf WDR 5 am Dienstag, 28. Februar 2023. ...


20. September 2022

»Briefe aus der Hölle« erhält den Robert Geisendörfer Preis 2022 (Der evangelische Medienpreis)

Wir gratulieren Andreas Weiser (Regisseur) zum »Robert Geisendörfer Preis 2022« für das Hörspiel »Briefe aus der Hölle«. Mit dem Robert Geisendörfer Preis, dem evangelischen Medienpreis, wurden im Jahr 2022 insgesamt acht Produktionen ausgezeichnet und der Sonderpreis der Jury vergeben. Die feierliche Preisverleihung fand am 20. September 2022 beim Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) in Leipzig statt. Alle ...


08. April 2022

DAV 6x auf der Longlist für die Bestenliste 2/2022 des »Preis der deutschen Schallplattenkritik«

DAV steht mit sechs Titeln auf der aktuellen Longlist der Bestenliste 2/2022 des »Preis der deutschen Schallplattenkritik«. E.T.A. Hoffmann: Die großen Werke Pavel Polian (Hg.): Briefe aus der Hölle Tove Ditlevson: Gesichter Bei den Kinder- und Jugendaufnahmen: Aniela Ley: #London Whisper. Als Zofe ist man selten online Karen M. McManus: You will be the death ...


24. Februar 2022

DAV auf Platz 1 und Platz 3 der hr2-Hörbuchbestenliste März 2022

Im März stehen wir auf Platz 1 und auf Platz 3 der hr2-Hörbuchbestenliste! Platz 1: Michel Houellebecq: Vernichten (gelesen von Christian Berkel) Aus der Jurybegründung: Auch wenn Houellebecqs sarkastischer Scharfsinn in vielen Reflexionen zur Geltung kommt – »Vernichten« ist nicht auf Provokation getrimmt, sondern durchdrungen von tiefer Melancholie. Krankheit, Liebe und Fürsorge sind Grundmotive des ...


1 H 37 MIN
2 CDs
FORMAT Hörspiel
GENRE Literatur, Sachbücher
ISBN 978-3-7424-2306-1
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ÜBERSETZUNG Roman Richter

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Bild des Hörspiel Cover