»Klaus Barbie – Begegnung mit dem Bösen« – ein eindringliches Doku-Drama von Peter F. Müller, Leo Koppelmann und Michael Müller im DAV
Investigative Recherche, die enthüllt, Geschichtsjournalismus, der den Schrecken der Vergangenheit in die Gegenwart holt: Der Journalist Peter F. Müller hat sich bei einer gut zwei Jahre dauernden Recherche auf die Spuren des brutalen Nazi-Schergen und umtriebigen Nachkriegskarrieristen Klaus Barbie begeben, der als »Schlächter von Lyon« in die Geschichtsbücher einging.
Peter F. Müller, Leo Koppelmann und Michael Müller auf den Spuren des Massenmörders Klaus Barbie
Klaus Barbie, Gestapo-Chef in Lyon, gilt bis heute als einer grausamsten Folterer des Nazi-Regimes. Er war verantwortlich für Folterung und Tötung tausender Männer, Frauen und Kinder. Nach dem Zusammenbruch des Nationalsozialismus konnte er sich – dank der Hilfe des amerikanischen Geheimdienstes in den 50er Jahren nach Bolivien absetzten, wo er unter neuem Namen das Leben eines erfolgreichen Geschäftsmannes führte. Zwischenzeitlich fungierte er gar als Agent für den Bundesdeutschen Nachrichtendienst. Als in den 70er-Jahren in Bolivien der Diktator Hugo Banzer Suárez an die Macht gelangte, waren Barbies Kenntnisse bei der Partisanenabwehr wieder gefragt. Fortan arbeitete als Ausbilder und Berater der Sicherheitskräfte des Diktator und hatte so die Möglichkeit, seine Folterpraktiken weiterzugeben, bis er nach dem Sturz des Diktators wegen Steuerhinterziehung inhaftiert und nach Deutschland abgeschoben wurde. Hier wurde ihm 1987 der Prozess gemacht, bei dem er zu lebenslanger Haft verurteilt wurde.
Das WDR-Doku-Drama »Klaus Barbie – Begegnung mit dem Bösen mit bisher unveröffentlichten O-Ton-Aufnahmen von Klaus Barbie
In dem Hörbuch – veröffentlicht auf 2 CDs mit einem umfangreichen Booklet – plaudert Klaus Barbie unbeschwert über seine Taten und Karrieren während und nach der Nazizeit, unterbrochen nur von seinem eigenen Lachen in Freude über das Geschilderte. Es ist das einzige bekannte deutsche Tondokument mit der Stimme Barbies.
Die originale Täterstimme von Klaus Barbie wird von den historisch-wissenschaftlichen und journalistischen Einordnungen von Peter F. Müller und Peter Hammerschmidt umrahmt. Mit wissenschaftlicher Akribie und journalistischem Gespür wurden zahlreiche unentdeckte Quellen über das Leben und Wirken des Nazi-Schergen aufgetan, so u.a. die Prozessakten in einem Universitätsarchiv in den USA – die Papiere der französischen Untersuchungsrichter in Lyon stehen in Frankreich bis heute unter Verschluss. Und noch eine weitere Sensation wurde von Peter F- Müller entdeckt: eine Kopie der handgeschriebenen „Memoiren“ von Barbie, erstellt während dessen Zeit im Gefängnis in Lyon.
Ein Doku-Drama mit Felix von Manteuffel als Hörbuch im DAV
Mit Felix von Manteuffel steht der WDR-Produktion »Klaus Barbie – Begegnung mit einem Massenmörder« einer der besten und wichtigsten Hörbuchsprecher der Gegenwart vor. Die Reibung von freier schauspielerische Interpretation Felix von Manteuffels mit der Originalstimme von Barbie ermöglicht es, »hinter die Worte« zu hören und den Akt des Sprechens und die Sprache selbst als Mittel für Manipulation spürbar zu machen. Ein ganz besonderes, sowohl beklemmendes als auch faszinierendes, Hörbuchprojekt des DAV.